Stolpersteine - ein Kunstobjekt
Die "Stolpersteine" sind ein Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig (*1947). Die in Fußwege eingebetteten Gedenksteine halten die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus - jüdische Bürger, Sinti und Roma, politisch Verfolgte, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und "Euthanasie"-Opfer - wach.
Jeder Stolperstein ist einem Menschen gewidmet, der durch nationalsozialistische Gewalt zu Tode kam. Seit 2003 hat Gunter Demnig in über 1.000 Städten und Gemeinden in Deutschland und 17 Ländern Europas über 51.000 Steine verlegt.
Demnigs Intention ist es, den Opfern ihre Namen zurückzugeben:
"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist."
Auf den etwa zehn mal zehn Zentimeter großen Stolpersteinen sind kleine Messingplatten mit den Namen und Lebensdaten von NS-Opfern angebracht. Sie werden vor dem letzten bekannten und frei gewählten Wohnort in das Pflaster des Gehweges eingelassen. Finanziert werden die Stolpersteine durch private Spenden.
In Lägerdorf wurden bisher 10 Stolpersteine von Gunter Demnig persönlich verlegt:
Elise Augustat, Friedrich Berent, Jakob Heidemann, Emil Levetzow, Karl Casper, Heinrich Heinssen, Rudolf Piechotzke, Hermann Besthorn, Heinrich Panje und Martin Hoop.
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Biographie Elise Augustat
Wie turbulent, bedeutend, aber mit welch tragischem Ende das Leben des kleinen Mädchens, das am 29. Juli 1889 als älteste Tochter des Ehepaares Karl und Auguste Queck in Waldkeim/Kreis Preußisch Eylau geboren wurde, verlaufen würde, ahnte damals noch niemand.
Wie so viele waren die Eltern im Zuge der Industrialisierung Lägerdorfs aus Ostpreußen zugezogen, um es besser zu haben. Das Leben der Arbeiterfamilie war auch hier hart und entbehrungsreich. So erging es der Elise Queck wie allen anderen Arbeiterkindern: Schulbesuch, dann Arbeit in der Landwirtschaft.
Die erste Ehe mit Friedrich Buchholz wurde geschieden, und Elise musste nun auch für die kleinen Töchter Gertrud und Elfriede sorgen. Die eigene Zwangslage, das Erleben des 1. Weltkrieges und die daran anschließende Notzeit schärften das politische Interesse der jungen Frau. Nach Einführung des Frauenwahlrechts 1918 wurde sie Kommunistin. Sie heiratete nun den Arbeiter Willy Augustat, der ihre politische Überzeugung teilte. Die häuslichen Pflichten hielten sie nicht davon ab, sich mehr und mehr der Politik zu verschreiben. Elise Augustat kandidierte zur Kommunalwahl 1924.
Vorausgegangen war der denkwürdige 23. Oktober 1923. Als Rednerin, die auf den Stufen des Cafés Janson stehend den demonstrierenden Lägerdorfer Arbeitern die neuesten und alarmierenden Nachrichten aus Hamburg mitteilte und zum Widerstand aufrief, war sie eine der Schlüsselfiguren der "Lägerdorfer Revolution". Sie wurde steckbrieflich gesucht, stellte sich selbst dem Gericht, wurde wegen Landfriedensbruch angeklagt, aber letztlich freigesprochen.
Der großen Not der Lägerdorfer Arbeiter, die sie täglich in der Nachbarschaft auf der Bockskoppel vor Augen hatte, suchte sie durch Aktionen der "Roten Hilfe", aber auch ganz allein und unbürokratisch zu begegnen. Ihre Menschlichkeit und spontane Hilfsbereitschaft sind bis heute unvergessen: "Sie trieb immer irgendwo Geld, Lebensmittel und Kleidung auf, um Not zu lindern. Dabei fragte sie nie nach der politischen Überzeugung." So erinnern sich ehemalige Nachbarn.
Im Jahre 1927 wurde Elise Augustat als Bürgermeister-Kandidatin durch den Landrat abgelehnt. Ihr politisches Wirken weitete sich über die Grenzen unseres Ortes aus. 1930 zog sie mit ihrer Familie nach Hamburg-Barmbek. Am 18. September 1930 stand der Name der Lägerdorfer Arbeitertochter auf dem 2. Platz der Reichstagsliste der KPD (hinter Ernst Thälmann). Elise Augustat wurde Reichstagsabgeordnete.
Zu politischen Schulungen war sie längere Zeit in den Jahren 1931/32 in der Sowjetunion. Mit wachen Augen notierte sie auch dort Missstände. Ihr Neffe Kurt Queck erinnert sich:
"Tante Elise kam zu Besuch nach Lägerdorf. Sie war gerade in Russland gewesen und brachte mir und meinen Geschwistern Marzipanpfirsiche mit. Sie trug einen Kamelhaarmantel mit verschiedenem Pelzbesatz und sagte: Den Russen geht es schlecht, das hatte ich mir besser vorgestellt, nicht mal die Kleidung wird vernünftig gemacht."
Die Jahre vergingen. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ließ eine schlimme und gefahrvolle Zeit für Elise Augustat und ihre Gesinnungsgenossen anbrechen. 1933 wurde sie wegen Hochverrats verhaftet und in Itzehoe inhaftiert.
Ihr damaliger Zellennachbar Waldemar Vogeley sprach immer mit Hochachtung von ihrem Idealismus und nie versagender Zuversicht.
Nach Verbüßung der Haft zog sie wieder nach Lägerdorf, zuerst illegal. Die nächsten Jahre brachten Haft in Hamburger Gefängnissen und relative Ruhe im raschen Wechsel. Familie Augustat wohnte in der Rosenstraße 4. Den geringen Lohn, den Willy Augustat nach Haus brachte, suchte seine Frau durch Logier- und Kostgeld von Monteuren aufzubessern. Doch es wurde schlimmer, die Bedrohung für die immer noch im Untergrund tätige Kommunistin wurde zur tödlichen Gefahr, als sie ins KZ Ravensbrück gebracht wurde. Der Ehemann wurde durch Sondereinsätze am Westwall zusammen mit anderen Lägerdorfern bestraft.
Im Jahre 1939 gegen Weihnachten wurde Elise Augustat auf Ehrenwort aus dem KZ beurlaubt. Sie kehrte seelisch und körperlich gebrochen nach Lägerdorf zurück, wo sie sich täglich auf dem Polizeibüro melden musste. Ihren Verwandten und den wenigen ihr gebliebenen Freunden gegenüber sagte sie einmal: "Im KZ schlafe ich auf dem Boden und lebe von Kohlblättern."
Angstpsychosen ließen sie nicht mehr zur Ruhe kommen. In ihrer Wohnung im Hause Raddatz, Heidestraße, horchte sie ängstlich auf die Schritte vermeintlicher Verfolger, sie fürchtete sich vor Schlägen und Misshandlungen. Am 12. März 1940 fuhr sie nachmittags noch mit Frau Gnittka nach Itzehoe, am Abend setzte dann ein rapider Kräfteverfall ein. Die während der ganzen Nacht dauernde Behandlung des Arztes Harder war nicht von Erfolg gekrönt. Am 13. März 1940 starb Elise Augustat. Den Verwandten gegenüber äußerte der Arzt die Vermutung, Frau Augustat sei im KZ mit Tuberkelbazillen infiziert worden, die ihren sicheren Tod herbeiführen würden. Dies sei wohl auch der Grund für die Entlassung gewesen.
Auf dem Lägerdorfer Friedhof fand Elise Augustat ihre letzte Ruhestätte.
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Biographie Friedrich Berent
Kaum Fakten sind bislang bekannt über das Leben von Dr. Friedrich Berent. Offenbar kam der jüdische Arzt erst im Jahre 1934 nach Lägerdorf. Dort übernahm er die Praxis von Dr. Paul Möller in der Rethwischer Straße 2, der diese im selben Jahr aus Gesundheitsgründen aufgegeben hatte. Doch woher kam Friedrich Berent? Friedrich Felix August Berent kam am 6. September 1899 in Berlin als zweiter Sohn des Rechtsanwalts Albert Berent (* 1860 in Berent/Pommern, † 1929 in Berlin) und seiner Frau Gertrud, geb. Rosenthal (* 1877 in Schippenbeil/Krs. Friesland) zur Welt. Für seinen Vater wird als Glaubensbekenntnis im Jahre 1897 noch mosaisch, also jüdisch angegeben, ein Jahr später wird er als „Dissident“ geführt; demnach hat er „keiner anerkannten Religionsgemeinschaft“ angehört. Gertrud Berent war evangelischer Konfession. Insofern werden die in den beiden folgenden Jahren zur Welt gekommenen Söhne Bernhard Emil (* 1898) und Friedrich konfessionslos oder evangelisch geboren sein.
In der Berliner Staatsbibliothek Unter den Linden ist die medizinische Dissertation eines Friedrich Berent vom 1. November 1924 verzeichnet: Ein Fall von Tuberkulose der Uterusmuskulatur bei Myom. Dazu passen Einträge in den Amtlichen Personalverzeichnissen der Berliner Universität aus den Jahren 1919, 1920 und 1921, die in der medizinischen Fakultät einen Friedrich Berent (Matrikelnummer 1348), wohnhaft in der Wullenweberstraße 12 im Stadtteil NW 87 aufführen. Das ist das heutige Moabit, ein Stadtteil am Rande des Tiergartens. Eine Zeile darüber finden wir in beiden Personalver- zeichnissen seinen Bruder Bernhard Berent (Matrikelnummer 1151), juristische Fakultät, mit derselben Wohnanschrift. Friedrich ist seit Ostern 1918 immatrikuliert, sein ein Jahr älterer Bruder seit Michaelis 1917. Offenbar im Jahre 1922 promoviert Bernhard Berent zum Thema Der Kauf unter Eigentumsvorbehalt. Im Berliner Adressbuch des Jahres 1925, also nach Abschluss seiner Dissertation, wird Dr. Friedrich Berent als Arzt in der Wullenweberstraße 12 geführt.
Mit dem „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 verloren alle „nichtarischen“ Ärzte ihre Anstellungen im öffentlichen Gesundheitswesen, wie Universitäten, Krankenhäusern oder Verwaltung. Wenig später wurde den jüdischen Ärzten ihre Zulassung zur Kassenärztlichen Vereinigung entzogen. Damit konnten sie nur noch Privatpatienten behandeln. Vielleicht zog Friedrich Berent trotz aller Unwägbarkeiten in die Abgeschiedenheit der holsteinischen Provinz, in das als „Klein-Moskau“ verschrieene Lägerdorf.
Schikanen des Ortsgruppenleiters
Reimer Wentorps Schreibweise „Behrendt“ dürfte übrigens falsch sein: In Berlin hat zwar ebenfalls im Jahre 1923/24 ein Friedrich Behrendt gleichfalls zu einem medizinischen Thema – Der Tetanus bei Kindern mit besonderer Berücksichtigung der Magnesium-Sulfat-Therapie – promoviert, doch dieser Arzt ist offenbar erst lange nach Kriegsende gestorben. Wentorp handelt Berents Lägerdorfer Jahre in einem Nebensatz ab: „der seine Lägerdorfer Tätigkeit mit Selbstmord beendete, einen Tag nach seinem Tod traf die Ausreisegenehmigung in die USA ein.“1 Der Münsterdorfer Journalist Hermann Schwichtenberg nennt aktuell ein Motiv für den letzten Schritt des Mediziners: „Der Arzt Dr. Friedrich Berent litt als Jude unter den Schikanen des Ortsgruppenleiters Robert Struck und wählte den Freitod.“2 Björn Marnau
1. Wentorp 1986, S. 245f.
2. Hermann Schwichtenberg, Stolpersteine gegen das Vergessen. Bildhauer Gunter Demnig sorgt für die Erinnerung an die Lägerdorfer Nazi-Opfer Fritz Berent und Elise Augustat. In: Norddeutsche Rundschau (Itzehoe) 15.6.2016.Quellen(auszugsweise): https://www.akens.org/akens/texte/info/57/Berichte_57-58.pdf
Friedrich Berent wurde am 3. Juni 1937 in seiner Wohnung tot aufgefunden. Er wurde nur 37 Jahre alt. Bereits am 26. Juni 1937 wurde sein Nachlass versteigert.
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Biographie Jakob Heidemann
Jakob Heidemann
Geb. 1891 in Lägerdorf
1914 Kriegsdienst als Heizer bei der Marine
1918 Eintritt in die USPD
1921 Eintritt in die KPD
1924 Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordneter
1927 Politischer Leiter der KPD-Ortsgruppe Lägerdorf
1930 Ausschluss aus der Gewerkschaft, Aufbau der RGO Lägerdorf
1933 Haft im KZ Sonnenburg
1937 Mitglied der DAF
1946 Gemeindevertreter, eingesetzt durch die Engländer
1952 Austritt aus der KPD, DGB-Sekretär in Itzehoe
Gest. 1979
Jakob Heidemann wurde am 17.03.1933 durch Lägerdorfer Landjäger verhaftet und kam nach Itzehoe, wo er noch andere Genossen vorfand. Nach zwei Tagen kamen die Gefangenen nach Altona ins Untersuchungsgefängnis. Von dort ging es nach Berlin Plötzensee in Einzelhaft.
Nach 14 Tagen wurde ein Transport von ca. 200 Gefangenen, allesamt Anhänger der KPD, zusammengestellt und mit einer Polizeieskorte durch Berlin in das schon vor längerer Zeit geschlossene Zuchthaus gebracht. Die Gefangenen mussten das Zuchthaus erst einmal wieder auf Vordermann bringen, u.a. auch die verseuchte Trinkwasseranlage. Betten gab es nicht, geschlafen wurde auf Stroh. Bewacht wurden die Gefangenen von der SA, dem so genannte Mordsturm 33 aus Berlin. Durch das Treppenhaus war es ein regelrechter Spießrutenlauf, die Gefangenen wurden getreten und bekamen Schläge mit dem Gummiknüppel.
Jakob Heidemann wohnte zuletzt Steinkamp 22.
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Biographie Emil Levetzow
Emil Levetzow
Geb. 1901
Arbeiter in Lägerdorf
1919 Eintritt in die USPD
1922 Übertritt in die KPD
1927 Politischer Leiter der KPD
Ortsgruppe Lägerdorf
1.04.1933 Haft im KZ Glückstadt und Papenburg
1941 Gestapohaft in Itzehoe wegen unerlaubtem Kontakt mit Kriegsgefangenen
Emil Levetzow wohnte zuletzt in der Osterstraße 3
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Biographie Karl Casper
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Biographie Heinrich Heinssen
Heinrich Heinssen
Geb. 1883
1907 Eintritt in die SPD und Fabrikarbeiterverband.
März 1919 Mitglied des Lägerdorfer Arbeiterrats
1920 Übertritt in die USPD, versteckte die Waffen der Proletarischen Hundertschaften in seiner Wohnung
1922 Übertritt in die KPD
1923 Verurteilung zu 7 Monaten Haft wegen Teilnahme am „Deutschen Oktober“
1925 Vorsitzender am Lägerdorfer Arbeitergesangsverein
1931 Leiter der Schießübungen des Kampfes gegen den Faschismus in Lägerdorf
1.04.1933 Haft im KZ Glückstadt
Martha Heinssen war ebenso politisch aktiv wie ihr Mann.
Heinrich Heinssen wohnte zuletzt Am Moore 4
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Biographie Hermann Besthorn
Hermann Besthorn
Geb.1899
1906 bis 1914 Besuch der Volksschule
1914 bis 1917 Landarbeiter
1917 bis 1918 Wehrdienst
1919 Eintritt in den Landarbeiterverband
1920 bis 1929 Zementarbeiter APCF
1920 Eintritt in die KPD
1924 Eintritt in die „ROTE HILFE“
Mitglied des Kampfbundes gegen den Faschismus, im Arbeitergesangverein und im Lägerdorfer Kampfverein für „ROTE SPORTEINHEIT“
Protokollführer im Bezirksvorstand des Fabrikarbeiterverbandes, Hauptkassierer des ADGB Ortskartells Lägerdorf
1930 Wahl zum Gemeindevertreter
23.03.1933 Schutzhaft im Polizeigefängnis Itzehoe
April 1933 KZ Glückstadt
Juli 1933 KZ Esterwegen
Von 1934 bis 1939 unter ständiger Polizeiaufsicht
1936 aus politischen Gründen keine Anstellung bei der APCF
27.08.1939 Einberufung zur Wehrmacht
1945 Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in Norwegen
1945 Wiedereintritt in die KPD
1946 Mitglied in der von den Engländern ernannten Gemeindevertretung
Gest. 11.01.1958
Hermann Besthorn wohnte zuletzt Gärtnerstraße 2
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Biographie Heinrich Panje
Heinrich Panje
Geb. 1901 in Lägerdorf
1919 Eintritt in die USPD
1926 Eintritt in die KPD
28.04.1933 Schutzhaft in Itzehoe
22.03.1939 von der Gestapo auf Helgoland verhaftet. Grund: Abhören feindlicher Sender? und Spionageverdacht
05.05.1939 Verurteilung vom Kieler Sondergericht, Strafhaft im Zuchthaus Fuhlsbüttel und im Justizstraflager Papenburg
Heinrich Panje wohnte zuletzt in der Bergstraße 11
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Biographie Martin Hoop
Martin Hoop
Geb. 1892 in Lägerdorf
Nach dem Besuch der Volksschule begann er eine Elektrikerlehre in Hamburg
Nach seiner Lehre ging er auf Wanderschaft, kämpfte im ersten Weltkrieg an der Westfront
Nach Kriegsende ging er nach Bautzen, 1918 heiratete er Anna Holtsch
Die beiden traten der USPD bei, später dann der KPD. Hoop wurde Ortsvorsitzender, Spitzenkandidat für die Bautzener Stadtverordnetenwahl
1924 Vorsitzender des „Roten Frontkämpferbundes“ (paramilitärischer Kämpferbund der KPD)
1924 erster kommunistischer Stadtrat in Bautzen
Ab 1925 KPD-Leiter im Unterbezirk Bautzen. Er zählte zu diesem Zeitpunkt zu den Ultralinken. 1926 trennte er sich davon und schloss sich der Gruppe um Ernst Thälmann an.
1927 wurde er Organisationsleiter für Ostsachsen und zog nach Dresden Er übernahm die Redaktion der Dresdner „ Arbeiterstimme“, eine Zeitung der Gewerkschaft
1932 Leiter des Unterbezirks Zwickau. Hier organisierte Kundgebungen und Demonstrationen gegen die drohende Machtübernahme der NSDAP
1933 ging er unter dem Decknahmen „Peter“ in die Illegalität, wurde aber schon am 2. Mai 1933 verhaftet und im KZ Schloß Oberstein inhaftiert. In der Nacht vom 10. auf den 11. Mai wurde der in seiner Zelle zu Tode gefoltert, der Leichnam wurde nie gefunden.
Ehrungen nach dem Krieg in der DDR:
Das Steinkohlewerk Morgenstern bekommt den Namen „Martin Hoop“, 1972 wurde ein Gedenkstein für ihn dort aufgestellt. Das Grenzbildungsregiment 7 in Halberstadt benannte ihre Kaserne nach Martin Hoop und in den Orten Bautzen, Großdubrau, Werdau und Zwickau wurde Straßen nach ihm benannt.
Eine Schule in Zwickau bekam bis 1991 den Namen „Martin Hoop“
Martin Hoop wohnte in der Dorfstraße 15
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Biographie Rudolf Piechotzke
Rudolf Piechotzke
Arbeiter in Lägerdorf, verh., 16 Kinder
1920 Vorsitzender der Lägerdorfer USPD, Obmann des Aktionsausschusses gegen den Kapp-Putsch
1920 Übertritt zur SPD
1.10.1920 Gewerkschaftsangestellter, Kassierer des Fabrikarbeiterverbands
10.1923 Vorsitzender des ADGB-Aktionsausschusses
24.6.1933 Häftling im KZ Glückstadt,
danach Arbeitslosigkeit
Rudolf Piechotzke wohnte zuletzt in der Mühlenstraße 11